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Männer !?

Wir haben etwas zu sagen - aber was ?

 

In der Firma verfassen wir meterhohe Papiersäulen mit Aufstellungen, Gegenüberstellungen,  Stellungnahmen, Dokumentationen,  Protokollen und Berichten

-  aber ist das wirklich wichtig?

Zuhause verbalisieren wir zu allem und jedem unsere Meinung - gefragt oder nicht, glauben unseren Kindern durch Wort und Tat den  richtigen Weg aufzuzeigen

-  aber hört uns jemand zu?

Wir Männer stehen tagtäglich in Beruf und Familie unseren Mann, zeigen was wir können, wer wir sind

-  aber interessiert das irgendjemanden?

Wir betätigen uns im Sportverein - und der Bauch wächst?

Wir gehen in die Kommunalpolitik - und entscheiden nichts?

Wir engagieren uns ehrenamtlich - und sind dabei?

Wir bringen Millionen nach Hause - allerdings übers Leben verteilt

-  und was haben WIR davon?

Ein Häuschen, das bis zur Rente bezahlt wird, Kinder, die nichts mit uns zu tun haben wollen, Jahresurlaub auf Mallorca, Langeoog  oder am Bodensee.

Tretmühle  in Beruf, Tretmühle zu Hause und Tretmühle im Umfeld.

Was hält uns bei der Stange? Was lässt uns überleben?

 

Wir  müssen unsere Existenz im größeren Zusammenhang sehen, uns in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Wir gehören zur Masse. Wir leisten mit unserer Kaufkraft unseren Beitrag zur Finanzierung des Fortschritts. Eine(r) unserer Nachkommen könnte für die Menschheit einmal wichtig  werden.

Wir können konsumieren, Steuern und Abgaben bezahlen, wir können wählen und Blut und Brot für die Welt spenden.

Und wir können für die wirklich wichtigen Leute das Publikum sein.

 

Das ist doch schon was, oder ?!

 

A.W. 06/2000

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