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Der Kompromiss in der Ehe

Selbstverleugnung oder Lebenserhaltung ?

 

Begriffsdefinition:  Kompromiss - Einigung zweier oder mehrerer Parteien, wobei jede Partei  Zugeständnisse macht.

 

Es gibt nichts daran zu deuteln - mit zunehmendem Alter erhöht sich auch die Bereitschaft, Kompromisse einzugehen. Aber auch die Lebenserfahrung  und die Erziehung haben Einfluss darauf.

Wozu  brauchen wir den Kompromiss? Ich denke, in einer Partnerschaft von Individualisten, die wir nun mal alle sind, ist die Fähigkeit  nachzugeben zwingend erforderlich, um Stabilität und Frieden zu  bewahren.

Die  Ehe ist im Allgemeinen eine Verbindung zweier Menschen, die von  vornherein auf Stabilität ausgerichtet ist. Deshalb meine ich, dass  Kompromissfähigkeit die Grundvoraussetzung für eine gute Ehe ist.

Ich  möchte an dieser Stelle nicht diskutieren, ob die monogame Ehe auf  Lebenszeit wirklich erstrebenswert ist - das muss jeder für sich  entscheiden.

Außerdem wird das Zusammenfinden zweier  Menschen meist durch andere Dinge initiiert - Körperlichkeit,  Neugier, extreme Situationen, gegensätzliche oder gleiche Interessen, Geld oder Abhängigkeit - doch all diese Voraussetzungen können sich  ändern und die Stabilität zerstören.

Spätestens,  wenn durch Kinder aus einer Ehe eine Familie wird, muss man sich entscheiden, denn Kinder brauchen während ihrer Entwicklung  Stabilität.

Der Kompromiss in der Ehe fördert  die Partnerschaft und fordert Kommunikation. Und er ermöglicht den  Erhalt der Individualität - er verlangt aber Respekt und  Rücksichtnahme und die Ausrichtung auf gemeinsame Ziele. Und auch Liebe  ist alles andere als hinderlich.

 

Selbstverleugnung  bedeutet bedingungsloses Unterordnen und Lebenserhaltung wird durch  extreme Situationen hervorgerufen - beides hat nichts mit Kompromiss zu  tun.

 

Wie die Begriffsdefinition schon sagt, ist das  Ergebnis von Kompromissen die Einigung - und der Weg dahin kann sich  auch durch heftigen Streit auszeichnen - aber auch das fördert das  Auseinandersetzen mit dem Problem durch Nachdenken

 

- und  ist das nicht DIE Fähigkeit des Menschen, die uns zur "Krönung  der Schöpfung" macht  ?

 

A.W. 06/2000

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